Nambu Type 94

Die Pistole Typ 94 war eine japanische halbautomatische Handfeuerwaffe, die von 1934 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs verwendet wurde. Ab 1937 war sie an den Kämpfen in China beteiligt und wurde später in Konflikten im asiatisch-pazifischen Raum eingesetzt. Sie war für das Kaliber 8×22 mm Nambu ausgelegt, das die Standard-Pistolenmunition der japanischen Armee war. Von dieser Waffe wurden insgesamt etwa 72 000 Stück hergestellt.

Im Gegensatz zu ihrem Vorgängermodell, der Pistole Typ 14, war die Pistole Typ 94 kompakter, leichter und ließ sich besser verbergen. Sie war in erster Linie als Reservewaffe für Offiziere und Militärpolizeieinheiten gedacht, die eine unauffällige Pistole für den Nahkampf benötigten. Ihr Magazin fasst 6 Schuss, was für die Rolle einer kleinen Verteidigungswaffe ausreichend war. Obwohl der Typ 94 in Bezug auf seine Größe praktisch war, wies er mehrere Konstruktionsmängel auf. Der am meisten kritisierte Punkt war das Fehlen eines externen Sicherheitsmechanismus, was das Risiko einer versehentlichen Entladung erhöhte. Ein weiterer Schwachpunkt war der unergonomische Griff, der bei längerer Handhabung nicht bequem war. Die Pistole Typ 94 wurde bei verschiedenen Militäroperationen eingesetzt, aber ihre begrenzten Stückzahlen und technischen Unzulänglichkeiten führten dazu, dass sie nach und nach durch andere Waffen ersetzt wurde. Im Laufe des Krieges wurde sie zunehmend durch die Nambu-Pistole Typ 14 und den Revolver Typ 26 ersetzt, die eine höhere Zuverlässigkeit und bessere Leistung boten.

Trotz ihres problematischen Designs ist die Type 94 heute eine Sammlerwaffe, vor allem wegen ihrer einzigartigen Geschichte und der begrenzten Zahl der produzierten Exemplare. Ihr ungewöhnliches Design und ihr umstrittener Ruf machen sie zu einer der interessantesten japanischen Pistolen des Zweiten Weltkriegs.